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ASD und PFO

Vorhofseptumdefekt (ASD) und Offenes Foramen ovale (PFO). Aufgrund eines unvollständigen Verschlusses der Scheidewand zwischen beiden Herzvorhöfen nach der Geburt fortbestehende Verbindung (ASD: mangelndes Zusammenwachsen; PFO: Mangelnde «Verklebung» von 2 Scheidewandteilen).

V.a. das PFO ist häufig (1/4 - 1/3 aller Erwachsenen), ist aber fast immer kleineren Ausmasses als ein ASD und bleibt meist zeitlebens ohne Folgen.

Durch den Defekt kann in bestimmten Situationen z. B. ein Schlaganfall entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel einer (Bein-) Venenthrombose löst, durch das Loch in der Scheidewand mit dem Blutfluss bis zum Gehirn getragen wird und dort ein Gefäss verschliesst.

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Mit Sonde markiertes Offenes Foramen Ovale (links); Vorhofseptumdefekt als Verbindung zwischen linkem und rechtem Vorhof (rechts)

Bei grossen ASD besteht zudem die Gefahr, dass die Pumpfunktion des Herzens mit der Zeit durch einen bedeutsamen Blutfluss «in der falschen Richtung» (von der linken in die rechte Vorkammer) überlastet wird; das Blut «kreist» im so genannten kleinen (= Lungen-) Kreislauf. Im Falle eines PFO ist eine ursächliche Assoziation mit einem embolischen Ereignis (z. B. Schlaganfall) meist schwierig zu belegen, zumal beides - PFO und Schlaganfall - häufig sind und der tatsächliche Durchtritt des Gerinnsels durch das PFO nur äusserst selten erfasst wird.

Ursachen/Risikofaktoren

s.o.

Diagnose

Echokardiographie.

Vorbeugung / Behandlung

Blutverdünnung oder Verschluss mittels Katheterintervention («Schirmchen»)/Operation.

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Amplatzer®-Schirm, auf Sonde montiert
 
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Schema: Verschluss des Loches zwischen den beiden Teilen der Herz-Scheidewand (2) mit Schirm (1)

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Von Herzinnenhaut bereits grossteils überzogener Schirm (3 Monate nach Implantation)

Implantation eines Schirmchens: Zuerst wird die Sonde mit dem Schirmchen an deren Spitze von der Leiste her durch den Defekt vorgeschoben, dann unter Rückzug der Sonde entfaltet, bis das Schirmchen an der Scheidewand anliegt.
Am Ende des Eingriffs wird die Dichtheit des Verschlusses durch Kontrastmittel-Injektion (schwarze Anfärbung) kontrolliert.