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Hoher Blutdruck

Hoher Blutdruck

Häufigste in der Arztpraxis gestellte Diagnose, in der Schweiz ist jeder 7. Erwachsene betroffen (Männer oft ab 35 Jahren, Frauen z. T. erst zu Beginn der Menopause). 1/3 der Patienten ahnt wegen fehlender regelmässiger Blutdruck-Messungen nichts von der Gefahr, weitere 1/3 nehmen trotz ärztlicher Warnungen die Diagnose nicht genügend ernst.

Die Gefährlichkeit des Bluthochdrucks besteht in der oft über Jahre unbemerkten Entwicklung von Folgeschäden; bei einer schweren Hypertonie deuten manchmal unspezifische Anzeichen wie Kopfweh, Sehstörungen, Schwindel, Müdigkeit oder Ohrensausen darauf hin.

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Wie entsteht der Blutdruck? 

Durch die rhythmischen Pumpbewegungen des Herzens bewegt sich das Blut mit unterschiedlichem - pulsierendem - Druck durch die Arterien: Dabei entsteht mit jedem Herzschlag ein oberer (systolischer) und ein unterer (diastolischer) Blutdruckwert, wobei der obere Messwert für die Risikobeurteilung - v.a. ab dem 50. Lebensjahr - wichtiger ist als der untere.

Wodurch wird der Blutdruck beeinflusst? 

Tageszeitliche Schwankungen; körperliche, seelische und intellektuelle Belastungen und andere Regelkreise des unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystems. Besonderheit: «Praxis-» oder «Weisskittel-»Hypertonie: «Unechter», kurzfristig erhöhter Blutdruck, bedingt durch - meist unbemerkte - innere Spannung, in die Patienten in der Arztpraxis oder Apotheke geraten. Unterscheidung von «echter» Hypertonie durch Blutdruckselbstmessung zu Hause oder 24-Stunden-Messung.

Welche Werte sind bei Erwachsenen normal?

  systolisch (mm Hg) diastolisch (mm Hg)
normal < 120 < 80
normal < 130 < 85
hochnormal 130 - 139 85 - 89
Hypertonie Grad 1 140 - 159 90 - 99
Hypertonie Grad 2 160 - 179 100 - 109
Hypertonie Grad 3 > 180 > 110

Quelle: WHO/ISH Hypertension Guidelines 2003

Folgeschäden

Unbehandelt 2- bis 10-fache Risikoerhöhung für Verengungen der Herzkranzgefässe (Angina pectoris, Herzinfarkt), Hirnschlag, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Durchblutungsstörungen der Beine (arterielle Verschlusskrankheit, «Schaufensterkrankheit»), Nierenversagen, Sehstörungen.

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Verschiedene von hohem Blutdruck besonders betroffenene Organe (Quelle: Schweiz. Herzstiftung (modifiziert)

Vorbeugung

Jährliche Blutdruckmessung bei Gesunden. In weit über 90 % der Fälle keine zugrunde liegende Erkrankung auffindbar (= essentielle oder primäre Hypertonie). Meist mehrere Faktoren involviert: Alter, erbliche Faktoren, Übergewicht (BMI > 25), Fehlernährung (zuviel Salz und Alkohol (> 1 - 2 Alkohol/Tag), zu wenig Milchprodukte), Bewegungsmangel, Stress, Nikotin, z.T. auch Antibaby-Pille. Seltene Ursachen (= sekundäre Hypertonie): Durchblutungsstörung der Nieren, Herz-Kreislauferkrankungen oder Hormonstörungen.
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Gerät für Messungen
am Oberarm
Gerät für Messungen
am Unterarm

Wie messe ich den Blutdruck selbst?

Man unterscheidet Oberarm- von Handgelenks-Messgeräten. Obwohl Letztere aus verschiedenen Gründen im Alltag praktischer sind, sind Fehlmessungen hier häufiger, sodass sich vor einem Kauf die Besprechung mit dem Hausarzt nach der optimalen Gerätewahl empfiehlt. Jährliche Vergleichsmessung mit - geeichtem - Gerät in der Arztpraxis empfehlenswert. Die Messung sollte immer am gleichen Arm, nach einer mindestens 5-minütigen Ruhepause, im Sitzen und in ruhiger Umgebung erfolgen (Messgerät auch bei Handgelenks-Messung auf Herzhöhe). Idealerweise werden jeweils 3 Messungen nacheinander durchgeführt (mit jeweils 1 Minute Abstand zwischen den Messungen) und anschliessend nur die 2. und die 3. Messung berücksichtigt (1. Messung oft noch etwas erhöht). Notieren Sie neben den jeweiligen Blutdruckwerten auch allfällige Besonderheiten (Beschwerden, unübliche Medikamenteneinnahme etc.), damit Ihr Arzt den Blutdruckverlauf optimal beurteilen kann.

Eine Tabelle, um Ihre zu Hause gemessenen Blutdruckwerte eintragen zu können, findet sich hier (Download als PDF).

Behandlung

Sekundäre Hypertonie: manchmal Behandlung der Grundkrankheit ausreichend. Essentielle Hypertonie: Konsequente Bekämpfung der Risikofaktoren (s.o.), bei ungenügender Wirkung oder schon zu Beginn starker Erhöhung: zusätzlich medikamentöse Behandlung. Achtung: Blutdruck-Senkung erfolgt in der Regel nur, solange Medikamente auch eingenommen werden (keine definitive Beseitigung des Hochdrucks). Oft werden 2 oder 3 verschiedene Substanzen benötigt, welche dafür wenn möglich nur in mittlerer Dosis gegeben werden (optimale Reduktion des Nebenwirkungs-Risikos). Welche der z.Z. 5 gebräuchlichsten Substanzgruppen im Einzelfall die beste Wahl darstellt, ist von Patient zu Patient verschieden.

Wie kann ich den Blutdruck ohne Medikamente senken?

Massnahme zu erwartender max. Effekt
(systolischer Blutdruck)
Gewichts-Abnahme (pro 10 kg) minus 5 - 20 mmHg
Ernährungs-Umstellung minus 8 - 14 mmHg
Reduktion Kochsalz-Zufuhr minus 2 - 8 mmHg
regelmässige körperliche Aktivität minus 4 - 9 mmHg
Alkohol-Beschränkung (max. 1-2 Glas/Tag) minus 2 - 4 mmHg

Quelle: The 7th Report of the Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure, NIH, NHLBI, 2003

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Blutfetterhöhung

Blutfetterhöhung

Cholesterin und Triglyceride (Blutfette) werden z. T. mit der Nahrung zugeführt, z. T. in der Leber gebildet und im Blut transportiert. Sie dienen als Energielieferant und sind Grundlage zur Bildung anderer wichtiger Stoffe (Gallensäuren, Hormone etc.).

HDL-Cholesterin («gutes» Cholesterin) hat einen schützenden Effekt, LDL-Cholesterin («schlechtes» Cholesterin) ist mitverantwortlich für das Entstehen von Folge-Erkrankungen. Beeinflussung neben genetischer Veranlagung v.a. durch die Ernährung.

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Folgeschäden

Fettablagerungen in den Gefässwänden, mit anschliessender Verkalkung und zunehmendem Verlust des Innendurchmessers; bei Verschluss: je nach Organ Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, notwendige Amputation von Gliedmassen. Ausserdem: Leberverfettung, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.

Vorbeugung

Die Blutfetterhöhung selbst macht keine Symptome, sie ist nur durch Blutuntersuchung frühzeitig nachweisbar.

Behandlung

Normalisierung des Körpergewichts, ausgewogene Ernährung mit Fett- und Eiweissanteil von je ca. 25 %, Kohlenhydratanteil von ca. 50 % (siehe Adipositas). Ersetzen der meist in tierischen Fetten enthaltenen Fettsäuren. Erhöhung des Kalorienverbrauchs durch körperliche Aktivität.

Je nach Ausmass der Erhöhung ist eine alleinige Diät nicht für eine Normalisierung  der Werte ausreichend. Meist werden in diesen Fällen heute primär Statine eingesetzt. Als Zweitlinien-Präparat, meist in Ergänzung zu einem Statin, wird Ezetimib verwendet. Bei mit dieser Strategie ungenügend beeinflussbaren Cholesterinwerten kommen PCSK9-Inhibitoren wie Alirocumab (Praluent®) bzw. Evolocumab (Repatha®) in Frage, welche durch den Patienten selbst unter die Haut injiziert werden können (ähnlich einer Insulin-Behandlung bei Diabetikern). Neue Substanzen wie Bempedoinsäure (Nilemdo®, ACL-Inhibitor) und Inclisiran (Leqvio®, PCSK9-Inhibitor) zeigen ebenfalls eine gute Cholesterin-Senkung und auch eine sehr gute Verträglichkeit, zum jetzigen Zeitpunkt liegen hier jedoch noch keine Langzeitresultate vor, die belegen, dass die Cholesterinsenkung auch zu einer Prognose-Verbesserung führt.

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Übergewicht (Adipositas)

Übergewicht (Adipositas)

Gemäss Weltgesundheitsorganisation WHO ist Übergewicht (Adipositas) das grösste chronische Gesundheitsproblem und betrifft mehr als 1/3 der Erwachsenen in den Industrienationen. Neben genetischen (z. B. ob-Gen, Leptin) sind auch Umwelt-Faktoren für das Entstehen wichtig.

Definition

bigmac.jpgMittels Body-Mass-Index (BMI) lässt sich auf Grund von Grösse und Gewicht berechnen, ob Übergewicht vorliegt und wie ausgeprägt es ist.

Als Faustregel für Normalgewicht gilt: Körpergrösse (cm) minus 100 = Normalgewicht (kg); das Idealgewicht liegt - wiederum als Faustregel - nochmals um 10 % tiefer. Eine Bauch-betonte Fettverteilung ist zudem ungünstiger als eine Taillen-betonte.

Eine Gewichtsabnahme ist dringend zu empfehlen bei einem BMI ≥ 30 kg/m2 bzw. bereits ≥ 25 kg/m2, falls gleichzeitig andere Risikofaktoren oder durch Übergewicht verursachte Krankheiten vorliegen. 

Folgeschäden

Diabetes Mellitus, arterielle Hypertonie, erhöhte Cholesterin- und Harnsäure-Werte, degenerative Gelenks-Erkrankungen, Schlafapnoe, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Venenleiden, Leber- und Gallenleiden, Brust- und Gebärmutter- sowie Dickdarmkrebs, Hautinfektionen, psychosozialer Leidensdruck.

Vorbeugung

Körperliche Aktivität, bewusste Ernährung.

Behandlung

Ziele

  • Langfristiger Gewichtsverlust 
  • Langsame, kontinuierliche Reduktion um 5 - 10 % des Gewichts (meist 5 - 10 kg)
  • Stabilisierung des Erfolgs für mindestens 1 Jahr 
  • Stärkere Verringerung bei sehr hohem Ausgangsgewicht oder Begleiterkrankungen
  • Ausbau der körperlichen Aktivität, Verbesserung der Beweglichkeit, bewusste Ernährung 
  • Besserung von Gesundheitsstörungen 
  • Steigerung des Wohlbefindens und des Selbstwertgefühls

Nutzen (bei Abnahme von 5 - 10 kg)

  • Spürbare Besserung von Atemnot, Schwerfälligkeit, Schlafapnoe, Rücken- und Gelenkschmerzen 
  • Verbesserung von Blutdruck, Blutfetten und Blutzucker 
  • Lebensqualität und -Erwartung steigen 
  • Bedarf an Medikamenten, Arztkonsultationen und Therapien sinkt

Behandlungs-Möglichkeiten

Wichtigster Grundsatz: Erfolg ist nur bei entsprechendem Willen des Patienten möglich, die Lebensgewohnheiten schrittweise und langfristig zu ändern.
Oft ist zusätzlich zur hausärztlichen Betreuung der Beizug einer diplomierten Ernährungsberaterin sinnvoll. Auskunft über im konkreten Fall geeignete Massnahmen gibt Ihnen gerne Ihr Arzt.

Verhaltenstherapie

  • Essverhalten analysieren (was kaufe ich ein, wie koche ich, wie oft esse ich, welches ist meine Hauptmahlzeit, wie schnell esse ich und vieles mehr)
  • Ehrliche Analyse ermöglicht das Erkennen von Fehlverhalten und die Einübung von vernünftigen Essgewohnheiten

Diät

  • Grundvoraussetzung: die Kalorien-Aufnahme muss kleiner sein als der Verbrauch, sonst ist ein Abnehmen unmöglich
  • Faustregel: Reduktion der Kalorienmenge um ca. 1/3 (500 - 1000 kcal/d) anstreben
  • Faustregel: max. Kalorienbedarf beim Abnehmen: Gewicht x 24 x 2/3 = Kalorien
  • in den ersten 3 - 6 Monaten sind so 0,5 - 1 kg Gewichtsreduktion pro Woche möglich
  • weitere Gewichtsreduktion nur noch langsamer möglich (Körper verbraucht jetzt weniger Kalorien)
  • auch bei erreichtem Zielgewicht weiter Kalorien-begrenzte Ernährung nötig, um das Gewicht halten zu können

Nahrungsgewichtung

  • Reduktion Fett-Konsum (versteckte Fette, Süssigkeiten, Gebäck!)
  • Fettarme Produkte, möglichst wenig Koch- und Streichfette
  • Kohlenhydrate wie Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis: massvoll erlaubt (Zubereitung fettarm)
  • Gemüse und Salat: in beliebiger Menge (Zubereitung fettarm)
  • Kalorienarme/-freie Getränke; alkoholische Getränke nur in kleinen Mengen
  • mind. 1,5 - 2 Liter trinken pro Tag

Körperliche Aktivität

  • Mehr Bewegung im Alltag (Treppe statt Lift, zu Fuss/mit dem Velo statt mit dem Auto einkaufen etc.)
  • besonders geeignete Sportarten: Velofahren, Schwimmen, schnelles Gehen, Wandern, Gymnastik
  • anfangs nur geringe Belastungsintensität mit langsamer Steigerung (3-5 x pro Woche 30-45 Minuten, z.B. zügiges Gehen)
  • Als Faustregel kann gelten:
    - Puls pro Minute soll einen Wert von «180 minus Alter» nicht übersteigen
    - Je nach Trainingsziel kann annäherungsweise die anzustrebende Herzfrequenz auch wie folgt abgeschätzt werden:
    - Ziel «stabile Gesundheit»: 50 - 60 % der maximalen Herzfrequenz
    - Ziel «aktiver Fettstoffwechsel»: 60 - 70 % der maximalen Herzfrequenz
    - Ziel «verbesserte Fitness»: 70 - 85 % der maximalen Herzfrequenz,
     dabei wird die maximale Herzfrequenz berechnet aus «220 minus Alter»
Bedenken Sie jedoch, dass trotz all dieser Zahlenspielereien letztlich Ihr Wohlbefinden im Vordergrund steht und Sie mit folgender Faustregel auch ohne Pulsuhr oder andere vermarktete Hilfsmittel genauso zum Ziel kommen werden: Am Ende der Belastung sind Sie etwas ausser Atem und müde, evt. schwitzen Sie leicht.

Medikamentöse Therapie

  • grundsätzlich nur bei fehlendem Erfolg durch andere Massnahmen
  • Es existieren verschieden wirkende Präparate, welche unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden, z.B.: Orlistat (Xenical®, Hemmung der Fettresorption im Darm; Einfluss auf Essverhalten durch unangenehme Fettstühle bei übermässigem Fettkonsum), Liraglutid (Victoza®, primär als Mittel gegen Diabetes eingesetzt).

Chirurgische Therapie

  • Gastric banding- oder Magenbypass-Operation
  • nur bei sehr starkem Übergewicht (BMI je nach Situation ≥ 35 bzw. ≥ 40)
  • nur nach ausführlicher Besprechung mit einem erfahrenen Spezialisten für diese Behandlung

Alternative Heilmethoden

  • Für alternative Heilmethoden wie Hypnose, Akupunktur oder Akupressur liegt kein eindeutiger Wirksamkeitsnachweis vor.
  • Achtung vor Radikalkuren/Formula-Diäten (Eiweiss-Pulver):
    - bestehen meistens aus sehr einseitigem Nahrungsangebot, daher nur kurze Zeit anwendbar
    - kein dauerhafter Erfolg zu erwarten, können langfristige Ernährungsumstellung nicht ersetzen (Körper «verteidigt» sein Gewicht -> rascher Gewichtsanstieg nach Diätende)
  • gesundheitlich nicht unbedenklich, v.a. wenn bereits andere Krankheiten bestehen
  • gewarnt werden muss insbesondere vor «Wundermitteln» (oft zu Phantasiepreisen)
(Angaben in Anlehnung an die deutschen, europäischen und WHO-Richtlinien zur Behandlung des Übergewichts)

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Nikotin

Nikotin

Nikotin gehört zu den stärksten Gefässkrampf-Giften überhaupt (Wirkung im Gehirn innert 7 Sekunden) und führt auch zu einer Steigerung der Magensäureproduktion. Nicht nur Nikotin, sondern Dutzende anderer, z. T. radioaktiver Bestandteile des Zigarettenrauchs verursachen eine Vielzahl körperlicher Schäden, auch bei Passivrauchern. Das Herzerkrankungs-Risiko steigt mit der Anzahl gerauchter Zigaretten und dem gleichzeitigen Vorliegen anderer Risikofaktoren.

Problem

  • Jeder 3. Erwachsene in der Schweiz raucht
    Täglich sterben in der Schweiz vorzeitig 24 Menschen an den Folgen davon (gleich viele, wie wenn monatlich 2 Jumbojets abstürzen würden)
  • Verkürzung der Lebenserwartung um durchschnittlich 8 Jahre (pro Jahr sterben 800 Betroffene vor dem 55. Lebensjahr)
  • Nikotin gehört zu den stärksten Gefässkrampf-Giften überhaupt (Wirkung im Gehirn innert 7 Sekunden) und führt auch zu einer Steigerung der Magensäureproduktion
  • Nicht nur Nikotin, sondern Dutzende anderer, z. T. radioaktiver Bestandteile des Zigarettenrauchs verursachen eine Vielzahl körperlicher Schäden, auch bei Passivrauchern.
  • Das Herzerkrankungs-Risiko steigt mit der Anzahl gerauchter Zigaretten und dem gleichzeitigen Vorliegen anderer Risikofaktoren.

Folgeschäden

  • Durchblutungsstörungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, «Raucherbein», Impotenz)
  • Entzündungen und Krebs der Atemwege
  • Lungenblähung
  • Krebs von Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Niere und Harnblase, Thrombosen.

Hinweis

So genannt «leichte» Zigaretten sind nicht weniger schädlich, da der Körper nach einer konstanten Nikotinmenge verlangt, sodass automatisch kräftiger und häufiger pro Zigarette inhaliert wird und die Zigarettenzahl pro Tag steigt.

Der Verführung der Werbung erliegen

Behandlung

Am Wichtigsten und unabdingbar ist der eigene Wille, aufhören zu wollen; am erfolgsversprechendsten ist der schlagartige Rauchstopp an einem im Voraus festgelegten Tag X. Wertvolle Unterstützung bieten können Ärzte und andere Fachpersonen, die mit Ihnen zusammen auch den Einsatz von Nikotinersatz-Präparaten oder Bupropion (in der Schweiz erhältlich als Zyban®) bzw. Vareniclin (Champix®) erwägen. Für alternative Methoden wie Akupunktur ist ein ähnlicher Nutzen wie für Placebos (Schein-Medikamente) beschrieben.

Rauchen ist tödlich

Was geschieht mit meinem Körper, wenn ich das Rauchen aufgebe?

  • Nach 20 Minuten

    Blutdruck, Körpertemperatur und Herzfrequenz sinken auf gleiche Werte wie bei einem Nichtraucher.

  • Nach 8 Stunden

    Der Raucher-Atem ist weg; das giftige Kohlenmonoxid in den roten Blutkörperchen ist durch Sauerstoff ersetzt worden.
  • Nach 24 Stunden

    Das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist gesunken.
  • Nach 48 Stunden

    Veränderungen in den Nerven-Endigungen verfeinern den Geruchs- und Geschmackssinn wieder.
  • Nach 3 Tagen

    Sie atmen merklich besser.
  • Nach 3 Monaten

    Die Blutzirkulation hat sich verbessert. Das Gehen wird leichter. Die Lungenkapazität ist um 30 % gestiegen.
  • Nach 9 Monaten

    Die chronische Reizung der Nasennebenhöhlen ist verschwunden. Der Raucherhusten ist weg, weil die feinen Härchen in den Lungen, die Fremdstoffe entfernen sollen, nachgewachsen sind. Sie sind allgemein leistungsfähiger.
  • Nach 1 Jahr

    Ihr Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefässe ist nur noch halb so gross wie dasjenige eines Rauchers.
  • Nach 2 Jahren

    Ihr Herzinfarktrisiko nimmt ab. Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, ist wesentlich geringer. Ihr Risiko für Krebserkrankungen der Mundhöhle ist nur noch halb so gross wie dasjenige eines Rauchers.
  • Nach 10 Jahren

    Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, ist so gering wie das jedes Nichtrauchers.
(Quelle: American Cancer Society)
Aufhören zu Rauchen

Literatur

  • 20 Sekunden zum Nachdenken. Fast alles zum Thema Rauchen, 40 Seiten, Einzelexemplare gratis. Herausgeberin: Schweizerische Krebsliga, Effingerstr. 40, 3001 Bern.
  • Viele Wege führen zum Rauchstopp. Broschüre mit Anleitung zur Selbsthilfe und Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention, Effingerstr. 40, 3001 Bern.
  • Liebe ist … jemandem zu helfen, das Rauchen aufzugeben. Broschüre, 8 Seiten, 5.- Fr. Herausgeberin: Lungenliga Schweiz, Postfach, 3000 Bern 17.
  • Nichtraucher in 20 Tagen – Nichtraucher bleiben ein Leben lang, 38.- Fr. Herausgeberin: Lungenliga Schweiz, Postfach, 3000 Bern 17.
  • Frei vom Rauchen. Margret Rihs, Heidi Lotti. Huber Verlag Bern (Buchhandel)
  • Kantonale Beratungsstelle (u.a. Gruppenkurse und Einzelberatungen): Luzern/Innerschweiz: Lungenliga, Schachenstr. 9, 6030 Ebikon.

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Risikofaktoren

Risikofaktoren

Berechnung des Risikos für Herz-Krankheiten

Für Personen ohne bekannte Verengung der Herzkranz- ("Angina pectoris", "Herzinfarkt"), Bein- ("Schaufenster-Krankheit") oder Hals- ("Schlaganfall", "Streifung") Gefässe sowie ohne Diabetes lässt sich das Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer Herz-Krankheit zu sterben spezifisch für die Schweiz mit folgendem Rechner abschätzen:

Empfohlener Zeitpunkt einer Risikoabklärung

Eine Risikoabklärung durch den Hausarzt wird ab dem 40. Lebensjahr generell empfohlen, bei Personen mit besonderen Risiken individuell schon vorher.

Bei in der Erstbeurteilung niedrigem Risiko sind Wiederholungen alle 5 Jahre, bei mittlerem Risiko alle 2-5 Jahre und bei hohem Risiko je nach klinischer Situation empfehlenswert (Empfehlung der Arbeitsgruppe Lipide und Atherosklerose (AGLA) der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie (SGK) 2014).

  • Nikotin

    Nikotin

    Nikotin gehört zu den stärksten Gefässkrampf-Giften überhaupt (Wirkung im Gehirn innert 7 Sekunden) und führt auch zu einer Steigerung der Magensäureproduktion. Nicht nur Nikotin, sondern Dutzende anderer, z. T. radioaktiver Bestandteile des Zigarettenrauchs verursachen eine Vielzahl körperlicher Schäden, auch bei Passivrauchern. Das Herzerkrankungs-Risiko steigt mit der Anzahl gerauchter Zigaretten und dem gleichzeitigen Vorliegen anderer Risikofaktoren.

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  • Übergewicht

    Übergewicht

    Gemäss Weltgesundheitsorganisation WHO ist Übergewicht (Adipositas) das grösste chronische Gesundheitsproblem und betrifft mehr als 1/3 der Erwachsenen in den Industrienationen. Neben genetischen (z. B. ob-Gen, Leptin) sind auch Umwelt-Faktoren für das Entstehen wichtig.

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  • Blutfetterhöhung

    Blutfetterhöhung

    Cholesterin und Triglyceride (Blutfette) werden z. T. mit der Nahrung zugeführt, z. T. in der Leber gebildet und im Blut transportiert. Sie dienen als Energielieferant und sind Grundlage zur Bildung anderer wichtiger Stoffe (Gallensäuren, Hormone etc.).

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  • Hoher Blutdruck

    Hoher Blutdruck

    Häufigste in der Arztpraxis gestellte Diagnose, in der Schweiz ist jeder 7. Erwachsene betroffen (Männer oft ab 35 Jahren, Frauen z. T. erst zu Beginn der Menopause). 1/3 der Patienten ahnt wegen fehlender regelmässiger Blutdruck-Messungen nichts von der Gefahr, weitere 1/3 nehmen trotz ärztlicher Warnungen die Diagnose nicht genügend ernst.

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  • Zucker-Krankheit

    Zucker-Krankheit

    Jeder 20. Schweizer leidet an Diabetes mellitus Typ 2 («Altersdiabetes»), während die oft schon in der Kindheit oder Jugendzeit auftretende Form (Typ 1) ca. 10 x seltener ist. Ursächlich ist eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse (Insulin-Mangel bzw. -Fehlfunktion).

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  • Stress

    Stress

    Die Quantifizierung von «Stress» ist schwierig, unterschieden wird aber zwischen «gutem» (griechisch: Eustress) wie z. B. bei sportlichen Anstrengungen und «schlechtem» (griechisch: Dystress) Stress, der als Belastung empfunden wird.

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